Theorie und Praxis des Deutschen als Fremd-, Zweit- und Bildungssprache
Das Modul Deutsch als Fremd-, Zweit- und Bildungssprache besteht aus den Seminaren Grundlagen und Vertiefung. Es steht Studierenden offen, die in einem der folgenden Studiengänge eingeschrieben sind: FüBa, Master of Education, Sonderpädagogik mit Zweitfach Deutsch bzw. Angewandte Sprachwissenschaft, Master of Technical Education mit Unterrichtsfach Deutsch, Master Deutsche und Englische Linguistik. Voraussetzung ist, dass die Einführung in die Sprachwissenschaft erfolgreich absolviert wurde. Auch Erasmus- und andere internationale Studierende des Fachs Deutsch können das Modul belegen.
Das Modul vermittelt Studierenden einen Eindruck von den spezifischen Anforderungen, die mit der Vermittlung des Deutschen an nicht-muttersprachliche LernerInnen einhergehen. Die Studierenden werden zu autonomer Fort- und Weiterbildung in einem Berufsfeld befähigt, das sich angesichts der besonderen bildungspolitischen Relevanz in ständiger Entwicklung und einem fortdauernden Anpassungsprozess an den gesellschaftlichen Bedarf befindet. Studierende sollen nach Abschluss des Moduls in der Lage sein, eigenständig begründete Wahlen hinsichtlich theoretischer Grundannahmen, methodisch-didaktischen Vorgehens und der Auswahl relevanter, zielgruppenspezifischer Unterrichtsmaterialien zu treffen.
Die Studierenden werden befähigt, den Transfer theoretischen Wissens für die Anwendung reflektiert zu vollziehen. Sie werden in die Lage versetzt, sich bildungs- und sprachenpolitischen Problemstellungen im Umfeld von Migration und Integrationsdebatten zu stellen und konstruktiv zu ihrer Lösung beizutragen – sei es in praktischem Unterrichten, in Beratungstätigkeit oder in der Evaluation und Entwicklung von Unterrichtsmaterialien.
Das Seminar Grundlagen beschäftigt sich mit Geschichte und Inhalten der Sprachlehr- und Lernforschung, mit Theorien der für den L2-Erwerb relevanten Sprachbeschreibung und mit didaktisch-methodischen Konzeptionen. Es erfolgt eine bildungs- und sprachenpolitische Einordnung des Faches im Umfeld von Mehrsprachigkeit und Migrationsprozessen sowie in europäische Rahmenvorgaben. An ausgewählten Teilfertigkeiten (wie etwa Phonetik/Ausspracheschulung, Wortschatzarbeit, Grammatikvermittlung, Hör-/Leseverstehen, durchgängige Sprachbildung) werden theoretische Vorannahmen und typische Verfahrensweisen des Faches verdeutlicht. Charakteristika der deutschen Sprache im Kontrast zu anderen Sprachen – und die daraus resultierenden Lernschwierigkeiten für DaF/DaZ-LernerInnen – stellen einen Schwerpunkt dar.
Das Seminar Vertiefung bietet thematische Vertiefungen zu ausgewählten Bereichen, die im Seminar Grundlagen behandelt worden sind. Zudem werden Lehrmaterialien analysiert und methodisch-didaktische Strategien reflektiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erarbeitung und Didaktisierung komplexer grammatischer Themen, die LernerInnen des Deutschen als Fremd- bzw. Zweitsprache in der Regel Lernschwierigkeiten bereiten.
Wenn Sie an einem grundständigen Studium des Deutschen als Fremdsprache (das in Hannover nicht angeboten wird) interessiert sind, informieren Sie sich bitte über die Homepages des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Fachverbands Deutsch als Fremdsprache (FaDaF), auf denen solche Studienangebote zusammengestellt sind. Wenn Sie sich als GaststudentIn an der LUH aufhalten und Ihre Deutschkenntnisse verbessern wollen, wenden Sie sich bitte an das Fachsprachenzentrum der Universität.
Besondere Angebote / Forschungsschwerpunkte / Projekte des Lehrgebiets
- www.sprachbildung.uni-hannover.de
- www.leibnizwerkstatt.uni-hannover.de/leibnizwerkstatt
- www.germanistik.uni-hannover.de/projekte-dafz
- www.sprachen-bilden-niedersachsen.de
Das Lehrgebiet ist in zwei Maßnahmen des BMBF-Drittmittelverbundes "Leibnizprinzip" mit Teilprojekten vertreten: